Therapiemodell

Phase II: Therapieverlauf

In der My Way Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie bieten wir Betroffenen den eigenen Weg aus der Krankheit im Rahmen einer individuellen Intensivtherapie.

Es kommen nur die Therapieverfahren zur Anwendung mit einem wissenschaftlich abgesicherten hohen Grad der Evidenz- und Empfehlungsstärke. Die ausführlichen Leitlinien sind durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlicht unter www.awmf.org.

Im Mittelpunkt der Therapie steht die Psychotherapie (Einzeltherapie).

Die Psychotherapie gilt als hochwirksame Behandlungsmethode für psychisch Kranke. Im Vordergrund steht die Heilung oder Linderung der psychischen Störung. Psychodynamische, verhaltenstherapeutische, systemische Verfahren und therapeutisches Coaching sind die häufigsten Ausprägungen für die Behandlung der vielfältigen psychiatrischen Störungen. Die My Way Klinik arbeitet hierbei schulenübergreifend durch Einsatz der approbierten Fachkräfte unterschiedlicher Schwerpunkte. Die Therapeuten/innen helfen dabei auch den Patienten/innen, sich an vergangene schmerzliche Erlebnisse zu erinnern, diese zu verarbeiten. Sie klären gemeinsam in der Therapiesitzung konfliktreiche Beziehungen, überlegen mit dem/r Kranken, wie sie sich in belastenden Situationen anders verhalten können, analysieren krankmachende Wirkzusammenhänge, erkennen mit der/dem Patientin/en die tatsächlichen Krankheitsursachen und erarbeiten die nachhaltig wirksame Strategie für den eigenen Weg aus der Krankheit. Die Einzeltherapie – ausschließlich durch approbierte Fachkräfte – bietet hierfür den geschützten, heilungsfördernden Rahmen.

Störungsspezifische Therapiemodule

Die in der Einzeltherapie gewonnen Erkenntnisse und Strategien zur Krankheitsbewältigung werden durch störungsspezifische Therapiemodule unterstützt und trainiert. Auch diese Therapiemodule werden ausschließlich von approbierten Fachkräften durchgeführt.

Im Rahmen der individuellen Therapie können Betroffene auch auf weitere „maßgeschneiderte Angebote“ zurückgreifen.
Dazu zählen z. B.:

Achtsamkeitstraining

Ziel ist die Verbesserung der Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse und die anderer Menschen zu erkennen. Es werden Techniken vermittelt, sich selbst besser wahrzunehmen und der Wahrnehmung zu vertrauen. Damit fühlt man sich sicherer in einer Situation und kann das rechte Maß finden, an der Situation teilzunehmen - oder einfach auf Distanz zu gehen.

Das Achtsamkeitstraining wird häufig angewendet bei Angststörungen/Panikstörungen, Anpassungsstörungen, bipolare Störungen, Burnout, Depression, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen/Schizophrenie, Sekundärer Abhängigkeit/Sucht, Somatoformen Störungen und Trauma/PTBS. Es ist auch Element des Skilltrainings der dialektisch behavioralen Therapie (DBT).

 

Emotionale Regulation

Ziel ist die Verbesserung der Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse und die anderer Menschen zu erkennen. Es werden Techniken vermittelt, sich selbst besser wahrzunehmen und der Wahrnehmung zu vertrauen.  Damit fühlt man sich sicherer in einer Situation und kann das rechte Maß finden, an der Situation teilzunehmen - oder einfach auf Distanz zu gehen.

Häufige Anwendungen bei Angststörungen/Panikstörungen, Anpassungsstörungen, bipolare Störungen, Burnout, Depression, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen/Schizophrenie, Sekundärer Abhängigkeit/Sucht, Somatoformen Störungen und Trauma/PTBS. Die emotionale Regulation ist auch ein Element des Skilltrainings der dialektisch behavioralen Therapie (DBT).

Exposition

Professionell begleitete, dosierte Konfrontation mit angstauslösenden Situationen zur Verminderung der Angststärke.

Exposition kann insbesondere angewendet werden bei der Behandlung von Angststörungen und Panikstörungen und bedarfsweise bei anderen Störungsbildern.

Kognitives Training

Strukturierte Übungen zur Verbesserung der Merkfähigkeit und zu Problemlösungsfähigkeit.

Das kognitive Training wird häufig genutzt bei der Behandlung der sekundären Abhängigkeitserkrankung, ferner bedarfsweise bei anderen Störungsbildern.

Schemata

Vermittlung der Fähigkeit, erworbene Schemata zu erkennen, die weitgesteckte Muster aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitionen und Körperempfindungen beinhalten und das Verhalten steuern. Diese können mit der eigenen Persönlichkeit unvereinbar sein, ihr entgegenstehen und hinderlich sein. Die daraus resultierenden unzulänglichen Bewältigungsstrategien können überprüft und geändert werden.

Das Therapiemodul Schemata wird häufig angewendet bei der Therapie der bipolaren Störung, Persönlichkeitsstörung und sekundärer Abhängigkeit/Sucht und Trauma/PTBS sowie bedarfsweise auch bei anderen Störungsbildern. Anwendung findet hier die so genannte Schematherapie.

Schmerzbewältigung

Ziel der Schmerzpsychotherapie ist die Verbesserung der Einschätzung der Patientinnen und Patienten, mit - chronischem - Schmerz umgehen zu können. Gegenstand ist die Analyse der Verhaltensweisen und Gedanken, die im Umgang mit Schmerz schmerzverstärkend sind mit Erarbeitung von alternativen, günstigeren Verhaltensweisen und Gedanken

Das Modul wird insbesondere bei der Behandlung von somatoformen Störungen eingesetzt, ggf. bedarfsweise auch unterstützend bei der Behandlung anderer Krankheitsbilder.

Selbstmanagement

Entwicklung der Fähigkeiten, selbständig sinnvolle und authentische Ziele zu setzen, Plan und Strategie für die effiziente Umsetzung der Ziele erarbeiten, den Plan konsequent umzusetzen regelmäßige Verlaufs- u. Ergebniskontrollen durchzuführen,  daraus Maßnahmen zur Effizienzsteigerung abzuleiten lernen.

Häufigste Anwendungen bei Burnout und Depression, oft auch bei Angststörungen/Panikstörungen, Anpassungsstörungen, bipolaren Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen/Schizophrenie, Sekundärer Abhängigkeit/Sucht, Somatoformen Störungen und Trauma/PTBS.

Selbstwert/Selbstakzeptanz

Ziel ist die Stärkung der Bewertung von sich selbst mit der Erhöhung des Grades des Selbstvertrauens

Die Entwicklung des Selbstwertes bzw. Selbstwertakzeptanz findet besonders Anwendung bei bipolaren Störungen, Burnout, Depression, Persönlichkeitsstörungen, sekundärer Abhängigkeit/Sucht und bedarfsweise bei anderen Störungsbildern. Es ist auch Element des Skilltrainings der dialektisch behavioralen Therapie (DBT).

Stresstoleranz

Entwicklung der Fähigkeit, mit starker Anspannung besser klar zu kommen, Selbstberuhigung lernen.

Das Modul Stresstoleranz wird häufig angewendet in Zusammenhang der Behandlung bipolarer Störungen, Burnout und Persönlichkeitsstörungen, oft auch bei Angststörungen/Panikstörungen, Anpassungsstörungen, Depression, Psychosen/Schizophrenie, Sekundärer Abhängigkeit/Sucht, Somatoformen Störungen und Trauma/PTBS. Es ist auch Element des Skilltrainings der dialektisch behavioralen Therapie (DBT).

Suchtmittel

Ziel ist die nachhaltige Motivation zum Beginn einer nachgelagerten Entwöhnungstherapie.

Das störungsspezifische Therapiemodul „Suchtmittel“ wird in der Behandlung der sekundären Abhängigkeit bzw. Missbrauch von Suchtmitteln wie Alkohol, Medikamente und andere Stoffen eingesetzt.

Trauma

Ziel ist der Erwerb Fertigkeiten zum schonendem Umgang mit Triggern (Auslöser).

Dieses Therapiemodul findet Anwendung insbesondere bei der Behandlung der Traumata und der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Wertesystem

Zur Vermeidung der Konfrontation mit krank machenden Faktoren ist ein entwickeltes eigenes Wertesystem erforderlich, im Sinne eines "Inneren Kompasses". Dieser ist einzubetten in die Gesellschaft, deren Rechtssystem und anerkannter Ethik unter Berücksichtigung des Rechts auf Autonomie.

Das störungsspezifische Therapiemodul „Wertesystem“ wird häufig in der Behandlung der Angststörungen/Panikstörungen, Anpassungsstörungen, bipolaren Störungen, Burnout, Persönlichkeitsstörungen, Sekundäre Abhängigkeit/Sucht und Trauma/PTBS angewendet, aber auch bei Depression und Psychosen/Schizophrenie und Somatoformen Störungen.

Zwischenmenschliche Fertigkeiten

Ziel ist die Verstärkung des Aufbaus Halt gebender verlässlicher Beziehungen, ethischem Verhalten u. klarer wertschätzender  Kommunikationsformen.

Das störungsspezifische Therapiemodul „Zwischenmenschliche Fertigkeiten“ wird häufig angewendet bei der Behandlung der Angststörungen/Panikstörungen, Anpassungsstörungen, bipolare Störungen, Burnout, Depression, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen/Schizophrenie, Sekundärer Abhängigkeit/Sucht, Somatoformen Störungen und Trauma/PTBS. Es ist auch Element des Skilltrainigs der dialektisch behavioralen Therapie (DBT).

Die Behandlungsdauer richtet sich individuell nach dem Krankheitsbild- und Behandlungsverlauf. In der My Way Klinik behandeln wir bis zur Genesung bzw. Erreichung des Therapieziels. Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt 6 Wochen.

Andere Behandlungsdauern sind möglich, z. B. 1-2 Wochen zur Krisenintervention.

Krisenintervention

Als Kriseninterventionen sind häufig nur 1 bis 2 Wochen erforderlich, um eine hinreichende Stabilisierung dahingehend zu erreichen, dass die ambulante Behandlung – eingeleitet durch die My Way Klinik bei Behandlern am Wohnort der Patienten – mit Aussicht auf nachhaltige Genesung fortgesetzt werden kann. Zeigt sich aber, dass die Krankheit noch nicht ambulant behandlungsfähig ist, kann die stationäre Krankenhausbehandlung in der My Way Klinik fort gesetzt werden.

Intervalltherapie

Behandlungen von komplexen Störungsbildern wie zum Beispiel rezidivierende schweren Depressionen, komplexen Trauma-folgestörungen oder von Zwangserkrankungen können deutlich längere Behandlungsdauern bedeuten.

Die Krankheit ist so ausgeprägt, dass es bereits heute sinnvoll erscheint, die Krankenhausbehandlung in Blöcke aufzuteilen. Die Option zur Vermeidung von Hospitalismus kann die Planung einer Intervalltherapie sein.

Paartherapie

Paar-Therapie in der My Way Klinik: 1 Paar, 2 Therapeuten, 1 Coach

Eine psychische Erkrankung belastet nicht nur den Betroffenen – sondern auch den Partner. Es ist eine tief verstörende Erfahrung, wenn sich der geliebte Mensch in seiner Persönlichkeit verändert. Die daraus erwachsenen Belastungen können zum Burnout bis hin zur manifesten Belastungsstörung oder schwerer Depression des vormals gesunden Partners führen.

Hieraus können weitere Belastungen oder Schuldgefühle des zuerst Erkrankten entstehen, in gleicher Weise beim anderen Partner, der sich als Versager fühlt, indem dem Kranken nicht genug Kraft gegeben wurde und dem "zu allem Unglück" die eigene Erkrankung erwuchs. Andere Partner haben sich bereits als Kranke kennen gelernt, z. B. als "Seelenverwandte", welche sich zu einem gemeinsamen Leben trotz der "Handicaps" entschieden haben und benötigen beide die Behandlung. Andere leben in sogenannten "toxischen Beziehungen" , diese sind oftmals von extremen emotionalen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Betroffene verwechseln diese Achterbahnfahrt der Gefühle häufig mit großer Leidenschaft und Liebe. Meistens schreiten diese Beziehungen deshalb auch extrem schnell voran. Außerdem tritt der dominantere Partner häufig sehr kontrollierend auf, will beispielsweise Handynachrichten lesen oder bestimmen, was beim Ausgehen angezogen werden darf. Oftmals geht damit auch eine Kontrolle der sozialen Kontakte und eine Isolation von Freunden und Familie einher. Wer mit einem toxischen Partner zusammenlebt, bekommt außerdem häufig das Gefühl vermittelt, an allem schuld und nichts wert zu sein. Der dominante Part einer toxischen Beziehung leidet oftmals unter einer psychischen Persönlichkeitsstörung wie Borderline, Narzissmus oder Zwangsgedanken. Betroffenen fehlt dadurch häufig Empathie für ihren Partner, weshalb sich Beziehungen mit ihnen sehr schwierig gestalten Signifikante Ausprägungen könnten zu behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen führen und beide Partner sind behandlungsbedürftig.

Paar-Coaching kann auch als „beratende Psychologie“ verstanden werden. Im Vordergrund steht dabei meist die eigene Rolle bzw. damit zusammenhängende Anliegen des Klienten in Familie oder Partnerschaft. Vom Coach wird hohe Beraterkompetenz erwartet. Die Klienten erhoffen häufig zügig Problemlösungen.

Das professionelle Coaching kann den Klienten wirksame Hilfestellung bei der Lebensbewältigung bieten und auch präventiv hinsichtlich krankheitsfördernder Faktoren im Kontext der Partnerschaft. Insofern kombiniert das therapeutische Coaching der My Way Klink zielführend klassisches Coaching mit Therapie. Bearbeitet werden auch Beziehungsprobleme durch Ungleichgewicht von Autonomie und Bindungserleben. Weitere Themen sind Intimität, Sexualleben, Treue und Affären, Trennung und Scheidung und Entscheidung für eine Elternschaft oder für eine kinderlose Partnerschaft, coming-out bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen u. a.

 

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